Samstag 27. Oktober 2018 22:34 Alter: 5 Jahre

Von: Maria Peters

… gab es wie üblich wieder mal so manche reiz- oder abspieltechnische Nuss zu knacken! Mal musste man schon einen Karoschlemm reizen, wenn man aus Versehen die 3-SA-Schallgrenze überschritten hatte, ein anderes Mal war die Punktlandung auf 4 Karo genau der richtige Kontrakt, der einem erfüllt zufällig auch 50 % bescherte, was ja bei einer guten Reizung durchaus nicht immer der Fall ist.

Überhaupt dies große Rätsel der Par-Kontrakte auf den vorbereiteten Verteilungszetteln - ich lerne da immer wieder etwas dazu.

Manche „machbaren“ Ergebnisse entsprechen schlicht nicht der tatsächlichen Reizpraxis: da kann man sicher 6 SA ausreizen, aber es gehen tatsächlich 7 Coeur im 4-3 - Fit mit einem Schnapper auf der kurzen Seite. Da lächelt man dann nur drüber!

Diesmal stolperte ich über die Tatsache, dass 5 Karo für 400 das beste Ergebnis für O/W war, aber auch 4 Pik für 420 gingen (??). Nach kurzer Irritation bemerkte ich dann, dass N/S noch über 4 Pik die Möglichkeit hatte, in 5 Treff zu verteidigen. Und dann konnte man tatsächlich noch mit 5 Karo zum Erfüllen reüssieren …

Aber genug der Unterfarbgeschichten - widmen wir uns einem, laut Analyse, erfüllbaren 4 Coeur-Kontrakt, in den man auf unterschiedliche Art und Weise gelangen konnte.

Vernachlässigen wir mal chancenlose 6 Coeur und einmal 4 SA, waren doch in der Qualifikation 21 Herren auf Ost im logischen Vollspiel, das allerdings nur ganze drei von ihnen erfüllten.

Hierzu muss man noch erwähnen, dass bei diesem Traditionsturnier die Herren auf N und O sitzen müssen, die Damen sitzen dürfen, wie sie wollen - was mich gegenüber GT zu dem Spruch brachte: „ Wenn Männer was müssen, haben Frauen nichts mehr zu wollen …“

Aber zurück zum Board, bei dem die Gegner zum „Kippen“ (Zitat Hennes) nicht viel tun konnten, allenfalls zum Schenken – aber vermutlich waren die Herren meistenteils selbst für ihr Abspiel verantwortlich!

Man mache natürlich wie üblich erst mal einen Spielplan bzw. zähle mögliche Verlierer: keiner in Treff, einer in Karo, einer in Coeur vielleicht und 2 in Pik! Nun, tatsächlich sitzt die Trumpfdame so schlecht, dass man sich im nachherein keinen Kopf machen muss, sie nicht gefunden zu haben … und so ist man auf einen guten Stand des Pik-Königs angewiesen zum Erfüllen - tja, und da der AUCH nicht da saß, wo man ihn gern gehabt hätte, fielen 18 Herren für -50!!

So schaute ich am Sonntag nun knobelnd in die Karten - und angesichts der gleichmäßigen Verteilung in den Unterfarben erschienen so Begriffe wie „Elimination“ und „Endspiel“ vor meinem geistigen Auge.

Ich griff am Samstag mit Treff an, das West mit der Dame gewann. Auf die 2. Trumpfrunde gab mir mein Partner auf Nord (und damit auch dem Alleinspieler) ein Lavinthal-Signal für Pik in Form der Karo 6. An dieser Stelle hätte Ost die Idee des Expasses in Pik aufgeben können und müssen!

Plan B: die Treffgewinner abziehen, danach Karo Ass und Karo klein. Wenn nun Süd Pik spielt, muss man nur am Tisch klein bleiben - und auch den gesamten Stich verducken! Nord muss nun entweder in Pik „antreten“ d.h. dem Alleinspieler die Dame schenken oder in eine der Doppelchicanes spielen und damit dem Alleinspieler einen Abwurf generieren.

Und was wäre passiert, wenn ich vom double Pik angegriffen hätte? Da müsste man dann wohl direkt den ersten Stich komplett verducken. Nach zwei Coeur-, drei Treffrunden und Karoass klein ist bei guten Gegnern wieder Süd dran, um weiter Pik zu spielen. Nun nimmt Ost das Ass - und steigt nun an SÜD und die Trumpfdame aus. Der hat nun nur noch Karos und muss, ebenso wie bei der ersten Variante, notgedrungen in die Doppelchicane spielen.

Zugegebenermaßen brauche ich noch immer eine ganze Weile, um so etwas herauszuknobeln - aber man lernt ja nie aus …

und wenn mir in nächster Zeit am Tisch mal ein solcher Spielplan gelingen sollte, werde ich zuhause einen Korken knallen lassen …;))


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